Warum ich die “Launen” der Natur als Impulse wahrnehme
Bist du gut in den Frühling gekommen? Ich liebe nichts mehr, als meinen Morgen mit dem Singsang der Vögel zu beginnen. Es beruhigt mich auf eine wunderbare Art und Weise und erinnert mich immer daran, dass das Leben ein Kreislauf ist. Ein Kreislauf von Tag und Nacht, von Licht und Dunkel, geben und nehmen, leben und sterben, annehmen und loslassen, lieben und geliebt werden. Die Natur lebt in den Zyklen der Jahreszeiten und zeigt uns Jahr für Jahr, dass wir altes gehen lassen dürfen, um neues zu empfangen. Das gilt nicht nur für materielle Dinge, das gilt auf allen Ebenen des Lebens. Wir dürfen alte Muster loslassen, um zu wachsen, wir dürfen Gefühle loslassen, um zu empfangen, wir dürfen Menschen gehen lassen, um neue Türen zu öffnen. Aber ebenso dürfen wir uns auch öffnen um aus vollem Herzen zu empfangen. Hierfür ist der Frühling die beste Jahreszeit. Nicht umsonst heißt es Frühlingsgefühle, der Körper, der Geist und die Seele blühen auf nach dem Winter. Das Erwachen der Natur steckt uns förmlich an in dieses Hoch der Gefühle mit einzusteigen. Wir fühlen uns verliebt in das Leben in uns Selbst. Eins der schönsten Gefühle, die es gibt, finde ich. Das Leben mit offenen Armen zu empfangen und sich selbst zu lieben. Und leider eins, das von den allermeisten Menschen viel zu selten gefühlt wird.
Mit den Impulsen schwingen
Meiner Meinung nach, gibt uns die Natur alles, was wir brauchen, um erfüllt zu leben. Wenn wir uns fein genug auf sie ausrichten und achtsam und reflektiert wahrnehmen, was um uns herum geschieht, können wir Antworten auf unsere Fragen finden. Irgendwie fühlt es sich für mich sehr intuitiv an, sich mit dem zu verbinden, was um uns herum geschieht. Schließlich sind auch wir Wesen der Natur, Kinder der Mutter Erde, nur wir vergessen es so schnell, weil wir in der heutigen Welt so getrennt von der Natur leben. In unseren Wohnungen und Häusern, von allen Seiten ummauert, abgeschirmt von draußen, müssen wir uns immer wieder bewusst dafür entscheiden raus in die Natur zu gehen. Doch jedes Mal, wenn wir draußen sind, kommen wir erfüllt und erquickt zurück. Gerade so als ob wir endlich wieder zuhause waren, fühlen wir uns genährt, erfüllt und glücklich, sobald wir alle unsere Sinne mit der Natur verbinden. Wir als Menschen, als Wesen, als Seelen sind mit der Natur verbunden, mit ihren Zyklen, mit ihren ‘Launen’. Ich habe mich schon immer gerne von den ‚Launen‘ der Natur führen lassen und mich immer gefragt, was an „schlechtem Wetter“ denn so schlimm sein soll. Man kann es sich doch immer schön machen, egal wie das Wetter ist… so habe ich meine Wege gefunden, mit dem Wetter zu gedeihen:
Scheint die Sonne, bin ich inspiriert, fließe mit dem Licht, kreiere, verbinde und lebe in vollen Zügen. Regnet es, werde ich melancholisch, nachdenklich, reflektiere, konzipiere und lebe die innere Stille. Stürmt es, so stürme auch ich, es transformiert, ich lasse los, empfange das Chaos und lebe mein inneres Feuer. In Schnee und Kälte sehe ich die Schönheit, Klarheit und Vergänglichkeit des Lebens, ich spüre die Kälte und weiß, dass auch diese bald vergehen wird. Wie alles im Leben hat auch die Kälte irgendwann ein Ende. Und mein liebster Zustand, eine leichte Brise im Sommer oder der erste sanfte Herbstwind, hier werde ich eins mit dem Wind, ich bin überall und nirgendwo, ich spüre seine Berührung auf meiner Haut und lausche seinen Geschichten. Für mich sind es keine Launen, es sind Impulse von Mutter Natur, Möglichkeiten, den Moment zu ergreifen und seinen eigenen Körper mit allen Gedanken, Gefühlen und Prozessen danach zu richten und mit zufließen. Lässt man sich darauf ein, so gibt es keinen Grund sich über das Wetter zu beschweren, denn man beginnt mitzuschwingen, im eigenen Rhythmus, nach den eigenen Bedürfnissen, inspiriert von Mutter Natur und ihren Impulsen.
Ist diese Methode etwas für jeden unter uns?
Ich bin mir bewusst, dass diese Form der Integrierung der Impulse von Außen nicht immer einfach oder möglich ist. Es liegt immer im Auge des Betrachters, ob und wie er etwas umsetzen möchte. Dennoch glaube ich, und es ist auch vielfach von wissenschaftlicher Seite erkundet worden, dass man immer die Möglichkeit hat, eine Situation von zwei Seiten zu betrachten. Man kann mit ein bisschen kindlicher Neugier oder Offenheit ins Leben schreiten oder mit seinen fest verankerten Mustern, die keine Flexibilität zulassen. Was hier die Studien zeigen ist, dass Menschen, die die Fähigkeit besitzen aus Situationen -egal welchen Ursprungs- etwas für sich herauszuholen, insgesamt glücklicher leben. Sie haben es sich zur Gewohnheit gemacht, jeder Situation eine Möglichkeit des persönlichen Wachstums zuzuschreiben. Dadurch ermächtigen sie sich darin, Schaffer ihrer eigenen Erfahrungen zu werden.
Eine Situation passiert nicht mir, sondern passiert für mich
Und diese Wahrnehmung des Lebens ist ein Prozess, den jede von uns erlernen kann. Es ist eine Sache der Gewohnheit und Beobachtung / Reflexion der eigenen Gedankenmuster. Sie kann sich in kleinen Etappen allmählich in uns verwurzeln und uns ein neues Fundament für unser Leben bieten. In kleinen Schritten Situationen beobachten und vor dem geistigen Auge und mit dem Herz so lange drehen und wenden, bis eine Lernsituation erkennbar ist. Schließlich kann man auch sagen: eine Situation passiert nicht mir, sondern passiert für mich…
Ich schneide hier viele Themen an, die es gilt separat in einzelnen Beiträgen zu erörtern. An dieser Stelle möchte ich dir nur heranbringen, dass du, wenn du möchtest, direkt damit anfangen kannst neue Gedankenmuster in dein Leben zu integrieren. Muster, die dir dienlich sind, die dir dabei helfen, dein Leben in Fülle zu leben.
Und das Wetter ist jeden Tag da, für dich zum Üben. Ich möchte dich hiermit inspirieren, in dich zu schauen, zu erkunden, was du gerade brauchst, wonach du dich gerade fühlst, wie du dich gerade fühlst. Und vielleicht möchtest auch du dich von den Impulsen von Mutter Natur begleiten lassen, sie als Anlass nehmen, dein Innenleben zu leben, das du leben, wer du bist, an diesem Tag, zu dieser Stunde. Wir sind keine statischen Wesen, wir wandeln und transformieren permanent. Mit jedem einzelnen Atemzug stirbt etwas in uns und etwas Neues wird geboren. So dürfen auch wir und unsere Gefühle und Gedanken sich stets wandeln und den Umständen neu fügen. Nur so, können wir lernen in den Fluss zu kommen, wenn wir anfangen uns mit dem Fluss zu bewegen. Bleiben wir starr, gehen wir irgendwann unter, werden wir flexibel, treiben wir in unserem eigenen Rhythmus mit.
In diesem Sinne wünsche ich dir eine wunderschöne Frühlingszeit, werde wach, erlebe, teile, nehme an, sei du selbst und genieße,
alles Liebe,
Harini